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Herzlich willkommen auf der Internetseite der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Eslohe (Sauerland)

Aus der Gründungszeit

Am 28. Oktober 1911 meldete der Amtmann von Eslohe an das Landratsamt in Meschede, dass sich in Wenholthausen eine Freiwillige Feuerwehr gebildet hat. Zu dieser Zeit bekunden die Einwohner von Cobbenrode für eine solche Einrichtung wenig Sympathie. In der Gemeinde Reiste wollte der Gemeindevorsteher noch mit den Gemeinde-Eingesessenen Fühlung nehmen wegen der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.

Sieben Monate später am 28. Mai 1912 stellten die Gemeinden Reiste und Cobbenrode einen Antrag auf Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr. Bereits am 29. Juni 1912 schrieb der Amtmann von Eslohe an das Landratsamt: „In Reiste hat sich am 28. des Monats ebenfalls eine Freiwillige Feuerwehr gebildet, deren Einkleidung in etwa vierzehn Tagen erfolgen wird.“

Hierzu schrieb das Gründungsmitglied Anton Bergob aus Büemke, geb. am 12. April 1887 folgendes: „Aufgrund einer Polizeiverordnung wurde am 06. März 1912 von dem damaligen Amtmann Heinrich Groneck in Eslohe in der Gemeinde Reiste eine Feuerwehr gegründet und die Mitglieder aufgefordert, sich am 12. März 1912 zu einer Versammlung in dem Saale des Gast- und Landwirtes Fritz Kenter (Post) zwecks einer Besprechung einzufinden.
Als Mitglieder dieser Feuerwehr wurden folgende Personen verpflichtet:
Kaspar Fredebeil zu Fredebeil geb. 07.04.1863
Johann Schmitte sen. Reiste geb. 18.11.1887
Wilhelm Klauke sen. Reiste geb. 06.06.1892
Fritz Kenter gt. Frisse Reiste geb. 08.02.1871
Wilhelm Fredebeil Reiste geb. 17.08.1869
Franz Kenter gt. Hinderkes N-Reiste geb. 17.05.1883
Anton Bergob Büemke geb. 12.04.1887
Johann Schulte Büemke
Johann Mues Reiste
Kaspar Fredebeil zu Fredebeil wurde von den genannten einstimmig zum Führer bzw. Brandmeister gewählt.“

In seinem Bericht erzählte Anton Bergob, dass bereits im Jahre 1912 das Spritzenhaus bestand und sich darin eine alte verrostete Handfeuerspritze befand, welche erst von Mäusenestern, Spinngeweben und anderem gereinigt werden musste, und dass die eingerosteten vier Räder und Achsen gründlich geschmiert werden mussten. Die vorhandenen 20 Meter Schlauch waren von Mäusen zerfressen und mussten neu angeschafft werden. Das Strahlrohr und die Ledereimer waren noch brauchbar und in Ordnung. Die Feuerhaken wurden mit neuen Stielen versehen und der Stellmachermeister Wilhelm Klauke fertigte ein paar neue Feuerleitern.

Alle Mitglieder trugen ihre normale zivile Kleidung. Zur Kenntlichmachung gegenüber Zivilisten bei einem Brand musste jeder auf eigene Kosten eine schwarze Segeltuchschirmmütze und ein paar Ledergamaschen anschaffen. Von der Feuersozität in Münster wurde jedem Mitglied eine rot-schwarze Stoffgewebe-Koppel mit Koppelverschluss geschenkt. Der Brandmeister Kaspar Fredebeil ließ keine Gelegenheit ungenutzt, um seinen Leuten ein einheitliches Aussehen zu geben und das Ansehen seiner Wehr zu heben. Zur Beschaffung von Dienstkleidung wurde ein Antrag an die Gemeindeverwaltung um Beihilfe gestellt. Es wurde auch ein namhafter Betrag bewilligt, der aber nicht ausreichte, alle Dienstkleidung, Jacken etc. zu beschaffen. Um nun nicht aus eigener Tasche die fehlenden Mittel zu stellen, wurde auf dem Reister Markt am 24. August 1912 gegen Zahlung eines Zuschusses von Seiten des landwirtschaftlichen Ortsvereins die Aufrechterhaltung der Ordnung und der Eintrittskarten-Verkauf übernommen. Dieses erste Auftreten der Reister Feuerwehr warf einen wider Erwarten hohen Betrag ab. An diesem Reister Markt am 24.08.1912 traten spontan dreißig Bürger der Gemeinde Reiste in die Feuerwehr ein.

Wie aus alten Rechnungen und Belegen zu ersehen ist, wurde am 21.08.1912 eine Kiste mit Uniformen und Mützen an die Freiwillige Feuerwehr Reiste über den Rendanten Herrn Frie in Eslohe abgesandt. Absender war die Fa. Henkel in Bielefeld, Fabrik für Ausrüstungen der Feuerwehren und Sanitäts-Kolonnen.
Am 15.11.1912 quittierte der Rendant und Brandmeister Frie aus Eslohe den Rechnungsbetrag der Firma Chr. GABRIEL GmbH aus Eslohe über erhaltene Ausrüstungsgegenstände. Darunter waren sechs Mannschaftsbeile mit gelb und zwei mit schwarz poliertem Stiel, ebenso ein blau poliertes und ein vernickeltes Offiziersbeil, sowie acht Steigerbeiltaschen.

Am 02.02.1913 wurden der Reister Wehr der Vereinsstempel, das Protokollbuch, das Kassenbuch und andere Utensilien ausgeliefert. Am 06.02.1913 folgten die Stammrolle und ein Buch zum Führen der Chronik.

Am 12.02.1913 beschloss der Rat der Gemeinde, die Freiwillige Feuerwehr bei der Westfälischen Unfall-Hilfskasse zu versichern. Ebenso wurde in dieser Sitzung beschlossen, die alte Linde gegenüber der Gastwirtschaft Fredebeil anlässlich des 25-jährigen Regierungs-Jubiläums des Kaisers auf den Namen „Kaiser-Wilhelm-Linde“ zu taufen.

Im Jahre 1913 wurden noch weitere Anschaffungen getätigt. So wurden zwei Hakenleitern von 4 Meter Länge gekauft, mehrere Joppen, Koppel und Mützen. Am 13.03.1914 wurde ein Nebelsignalhorn gekauft. Dieses befindet sich noch heute im Besitz der Feuerwehr Reiste.

1914 wurde das bestehende Spritzenhaus von 1892, welches auch als Gefängnis diente, renoviert. In den Jahren 1913 - 14 fanden drei Übungen statt. In einem Bericht an das Amt in Eslohe zählte die Freiwillige Feuerwehr 33 Mitglieder, von denen aber 16 im Felde (1. Weltkrieg) waren. Sie könne aber von Bremke im Falle eines Brandes verstärkt werden. Am 19.03.1919 wurde dem Gemeinde-Spritzen-Meister eine Zuwendung von 25 Mark pro Jahr ab dem 01.04.1919 aus Gemeindemitteln bewilligt.

Am 22.11.1919 regte der Landrat in Meschede die Gründung eines Feuerwehr-Kreis-Verbandes an (AZ-I-5537). Dieser Verband wurde am 01.05.1921 in Eslohe auf dem Verbandstag gegründet und die Satzungen geschrieben. Reiste wurde Mitglied. Am 17.10.1922 wurde die Wehr aufgefordert, dem Westf. Feuerwehr-Verband beizutreten. Die Feuerwehr Reiste zählte 30 Mitglieder.